Hope Road
224 Seiten, gebunden
mit Schutzumschlag
Witzige Krimi-Komödie um eine Senioren-WG in London mit augenzwinkerndem Charme und Tiefgang.
Owen und Patrick wollen nicht ins Altersheim und gründen eine WG. Als Elisabeth dazustösst, ergeben sich Turbulenzen. Eine Frau im bisher reinen Männerclub – kann das wohl gutgehen?
Zum turbulenten WG-Leben kommt dann noch ein Fall für Scotland Yard hinzu: Bei einem Freund in der Luxus-Seniorenresidenz „Sunny Gardens“ wird Geld aus dem Zimmer gestohlen. Als Owen und Patrick undercover im Altersheim der Sache nachgehen, werden sie Zeuge eines Todesfalls. Natürliche Todesursache – oder Mord? Scotland Yard ermittelt …
«Hope Road» ist ein liebevoller Kriminalroman zum Schmunzeln, die beiden alten Herren sind ja wirklich auf Zack. Empfehlen würde ich diesen Roman besonders älteren Menschen, oder allen, die gerne etwas Spannung möchten und denen aber die Krimis jeweils schon zu hart sind zum Lesen. Ein echtes «Wohlfühlbuch».
Lesefieber.ch, Manuela Hofstätter
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Leseprobe aus „Hope Road“
Owen Collins und Patrick Mason klammerten sich in einer scharfen Kurve an der Haltestange fest. Sie saßen im Oberdeck des roten Doppelstockbusses Richtung Paddington, ganz vorne, wo man die beste Aussicht hat. Die präsentierte sich derzeit allerdings nicht von ihrer Sonnenseite. Die Stadt lag unter einer dichten Hülle tief liegender Wolken.
Trotzdem fuhren Owen und Patrick bei jedem Wetter am liebsten extralange Strecken, damit es sich auch lohnte, die Plätze im oberen Stockwerk zu beziehen – die steile Treppe da hinauf war ja schließlich kein Kinderspiel. Früher hatten sie gerne ausgedehnte Spaziergänge unternommen, aber weil sie inzwischen nicht mehr ganz so gut zu Fuß waren, hatten sie sich eben aufs Busfahren verlegt.
Oft hingen sie dabei einfach ihren Gedanken nach und «plauderten still», wie sie es nannten, jeder für sich und doch gemeinsam.
Nun brach Patrick jedoch das Schweigen. «Ich hab was Interessantes gehört», begann er.
Owen sah ihn aufmerksam an.
«Von meinem Freund Jim in der Altersresidenz», erklärte Patrick. «Bei ihm ist etwas aus dem Zimmer weggekommen.»
«Tatsächlich?»
«Ja, und ich dachte, wir könnten Jimmy vielleicht ein wenig unter die Arme greifen und uns die Sache mal anschauen.»
Owen schlug mühsam die Beine übereinander. «Wir sind pensioniert, Patrick … Die Polizei wird sich um den Fall kümmern.»
«Schon, aber auf der Wache haben sie Jim gesagt, weil keine Gefahr in Verzug sei, könne es eine Weile dauern – und bis dann ist der Dieb doch längst über alle Berge!»
Owen betrachtete die lange Reihe mit Londoner Taxis auf der Fahrspur vor sich. «Wie auch immer», seufzte er. «Erzähl mir erst einmal, was passiert ist.»
«In Ordnung.» Patrick setzte sich aufrecht hin und räusperte sich. «Also, aus Jimmys Zimmer sind mehrere Tausend Pfund gestohlen worden, während er unten beim Frühstück saß!»
«Im Ernst? Weshalb hat er denn so viel Geld in seinem Zimmer und nicht auf der Bank? War das etwa sein ganzes Vermögen?»
«Nein, aber er traut den Banken nicht recht über den Weg und wollte zumindest einen gewissen Betrag in seiner Nähe haben. Von dem Geld bezahlt er die Geschenke für seine Enkel und jedes Semester ihre Schulsachen. Wenn er’s nicht zurückbekommt, dann …»
«Verstehe. Eine Versicherung hat er wohl nicht?»
«Jim, eine Versicherung? Vergiss es!»
Der Bus hielt abrupt an einer Haltestelle, wo jemand noch kurzfristig den Arm als Mitfahrsignal gehoben hatte, und Owen umklammerte abermals den Griff. «Wer hatte denn zur fraglichen Zeit Zugang zu dem Zimmer?»
«Nur zwei Leute», antwortete Patrick. «Die Frau vom Hausdienst und ein Pfleger.»
«So-so, nur zwei Leute», murmelte Owen und blickte seinen Freund versonnen an.
«Wie wär’s», schlug Patrick vor, «wollen wir Jim nachher auf dem Heimweg noch einen kurzen Besuch im Seniorenheim abstatten?»
Owen dachte darüber nach und musterte dabei durchs Fenster den stockenden Verkehr in der Oxford Street – ein Bus reihte sich an den anderen, und auf den breiten Gehsteigen wimmelte es von Menschen. «Nun», meinte er schließlich, «ein kleiner Besuch kann ja nicht schaden.»
«Ausgezeichnet!» Patrick nickte zufrieden.
Keine Minute später beugte er sich vor und holte aus seiner Tasche eine Thermoskanne heraus. Mit geübtem Griff schraubte er den Deckel ab, der auch als Trinkgefäß diente, und schenkte sich Tee ein. Nur halbvoll – zur Sicherheit, da der Bus ja ganz schön rumpelte. «Lieber die Hälfte im Magen», murmelte Patrick, «als alles am Kragen.»
Owen schmunzelte und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Die Zeiger rückten auf Punkt 17 Uhr.
Er mochte Tee ebenfalls, aber er bestand im Gegensatz zu Patrick und vielen anderen Briten nicht darauf, seine Tasse immer pünktlich zur Teezeit zu trinken. Außer ihnen tat dies ohnehin kein Mensch im Bus – aber das Alter hatte eben auch Vorteile, und gewisse Spleens gönnten sie sich jetzt einfach.
Aus Kapitel 2
„Jim, was kannst du uns über die zwei Verdächtigen erzählen, die den Diebstahl in deinem Zimmer begangen haben könnten?»
Patrick und Owen saßen im lindgrünen Korridor des Seniorenheims Sunny Gardens, das die meiste Zeit des Jahres über gar nicht so sonnig war, wie es der Name vermuten ließ.
Ihnen gegenüber saß Patricks alter Freund Jim. Der 78-Jährige wohnte im dritten Stock der schönen Altersresidenz nahe der Portobello Road. Selbst hier im warmen Haus trug er eine Lederweste mit Fransen. Als weitere Erinnerung an seine Zeit im Motorradclub hing ein Fuchsschwanz seitlich an seinem Rollator.
Owen musste ein wenig schmunzeln. Auf den ersten Blick war Jim ein ziemlich sonderbarer Kauz, aber er selbst war ja auch nicht gerade ein Typ ohne Marotten und Kanten.
Ächzend richtete Jim sich auf. Er kramte einen kleinen Kamm aus seiner Westentasche und fuhr sich damit durch sein dichtes Haar. «Über die Raumpflegerin gibt’s eigentlich nicht viel zu sagen», brummte er. «Aber der Pfleger ist sehreigenartig. Ein Pole.»
Owen hob eine Augenbraue. «Und was ist an dem so eigenartig?»
«Na ja. Er spricht selten. Und wenn, dann sehr merkwürdig.»
«Und das ist alles?»
Jim nickte und steckte seinen Kamm wieder ein.
«Hmm», brummte Owen. «Das sind ja nicht gerade viele Informationen.» Nachdenklich richtete er seinen Krawattenknoten. «Wenn man sich ein genaueres Bild machen wollte, bräuchte man auf jeden Fall erst mal die Namen der beiden.»
«Klar, kein Problem!» Patrick wandte sich an seinen Freund. «Jimmy, bitte schreib uns die Namen auf, alter Knabe.»
«In Ordnung, wird gemacht.» Jim holte einen zerknitterten Zettel und einen Bleistift aus der Westentasche und strich ihn auf seinem Oberschenkel glatt. Dann beugte er sich vor und begann mit zittriger Schrift zu kritzeln. «Sie ist um die vierzig», erklärte er, während er den Namen der Raumpflegerin aufs Papier brachte. «Jenny Morrison. Eine unauffällige, nicht unfreundliche Frau. Anständige Statur – nicht so dünn wie Twiggy!»
In diesem Moment ging die Tür eines Zimmers auf und eine unauffällige Frau um die vierzig trat auf den Flur heraus. Sie grüßte die Männer nicht unfreundlich.
Jim gab überdeutlich Zeichen, dass es sich um Jenny Morrison handelte.
Die drei verstummten und schauten aufmerksam zu, wie die Frau mit einem Passepartout-Schlüssel die Zimmertür abschloss. Als sie danach im Aufzug verschwand und die Luft wieder rein war, kam Jim aufs Thema zurück. «Den Namen des polnischen Pflegers kenne ich leider nicht», brummte er. «Aber ich krieg das geregelt.»
Die beiden Freunde schauten ihn fragend an.
«Bei Daisy», erklärte Jim. «Unten, am Empfang. Ich hab einen guten Draht zu ihr. Ich find den Namen für euch raus, Jungs.» Er erhob sich schmunzelnd. «Ihr seid ja schließlich nicht die Einzigen, die über eine feine Spürnase verfügen.»
Am Empfang erkundigte sich Jim nach dem polnischen Pfleger. Daisy rief die Adresse des Angelstellten auf ihrem Bildschirm auf, durfte aber aus Datenschutzgründen nur dessen Namen verraten. Da klingelte im Büro hinter ihr das Telefon …
«Bin gleich wieder bei Ihnen!», rief Daisy am Empfang, verschwand im Büro machte die Tür zu.
Jim zögerte keine Sekunde. Unverzüglich setzte er sich in Bewegung und schob seinen Rollator um die Theke herum zum Computer.
«He», zischte Patrick ihm zu. «Was machst du denn da, Jimmy? Bist du verrückt geworden?»
«Halt!», rief Owen. «Das geht wirklich nicht – das ist illegal!»
«Ach was!» Mit einer genervten Handbewegung wischte Jim die Bedenken weg. «Ich habe versprochen, die Sache zu regeln, also werde ich sie auch regeln.»
Er starrte den Computermonitor an. Darauf war der Name des polnischen Angestellten zu lesen – aber dessen Adresse war am unteren Bildrand haarscharf abgeschnitten. «Das muss man bloß ein wenig raufschieben», murmelte Jim. Er blickte fragend die Freunde an. «Kennt ihr euch mit Computern aus?»
Die beiden schüttelten verneinend den Kopf. «Jimmy!», zischte Patrick. «Lass es bleiben und komm wieder rüber!»
Doch Jim dachte nicht daran. «Das kann doch nicht so schwer sein», brummte er und griff nach der Maus. «Die machen doch immer mit diesem Ding hier was.»
Er wagte einen Klick.
Der Bildschirm wurde schwarz.
In der Mitte öffnete sich ein neues Fenster, das von einem grellen Ton begleitet wurde – nicht sehr laut, dafür aber sehr durchdringend.
Rasch tippte Jim auf einige Tasten, doch der Ton brach nicht ab. «Verflixt, geh wieder weg!», muachte er. «Verflixt, verflixt!»
Owen und Patrick hatten sich inzwischen genähert und spähten über den Tresen auf den Bildschirm.
«Jimmy», stöhnte Patrick, «du hast es kaputt gemacht!»
«Momentchen, Momentchen.» Unablässig klickte Jim herum. Das führte aber bloß dazu, dass noch ein Fenster mit einem anderen grellen Ton aufging.
Es half alles nichts. Welche Taste er auch drückte – er brachte die falschen Seiten nicht mehr weg.
Owen schaute auf, und Patrick murmelte: «Ich glaub, das ist eine der ehrenamtlichen Spielnachmittags-Leiterinnen hier.»
Die Dame schaute herüber und bemerkte, dass mit den drei Männern am Empfang etwas nicht zu stimmen schien. Mit einem fragenden Blick kam sie auf sie zu. Und je näher sie kam, desto deutlicher vernahm sie das grelle Geräusch.
«Hallo Elisabeth», brachte Jim heiser heraus. «Wie geht’s denn so?»
«Da hört sich irgendwas aber nicht gut an», entgegnete sie.
«Ganz und gar nicht», gab Jim zu. «Das verflixte Ding will einfach keine Ruhe geben!»
«Wo ist denn Daisy?», erkundigte sich Elisabeth.
«Da drin.» Jim zeigte zum Büro. «Und sie sollte auch gar nicht unbedingt wissen, dass ich hier – ähm …» Er sah Elisabeth hilfesuchend an. «Wenn Sie verstehen, was ich meine.»
«Ach so ist das.» Sie ging um den Schalter herum.
Nach einem kurzen Blick auf den Bildschirm griff sie zur Maus, machte zwei Klicks, und die beiden falschen Fenster waren weg.
Der Ton erstarb.
Und alles war wieder so wie zuvor.
Einfach so.
Die drei Männer starrten sich an und konnten es kaum glauben.
«Oh Mann», stöhnte Jim erleichtert. Auch Owen und Patrick atmeten auf.
Elisabeth warf ihnen ein verschmitztes Lächeln zu, trat wieder hinter dem Schalter hervor und ging durch die Halle in Richtung Gemeinschaftsraum. «Einen schönen Tag noch, die Herren!»